Besuch der äthiopischen Delegation in Biel/Bienne

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Internationaler Austausch an der hftm

Am 25. November begrüsste die hftm, erstmalig persönlich, eine sechsköpfige Delegation der Vertretung der Universität und der Technischen Hochschule von Hawassa (Äthiopien). Ziel des eintägigen Besuchs war, den Austausch der beiden Länder zu fördern und künftige Projekte zu besprechen, wie z.B. einen Studentenaustausch zu vereinbaren.

Das Projekt Young Entrepreneur Exchange Project (YEEP) wird bereits seit 2013 vom Schweizer Verein Deventure organisiert und jährlich mit Studierenden aus der Schweiz in Hawassa durchgeführt. Das erklärte Hauptziel dieser Kooperation ist, die globalen Herausforderungen unserer Zeit mit gemeinsamem Handeln über Grenzen und Kulturen hinweg zu fördern. Das Projektteam von YEEP ist überzeugt, dass Diversität ein Schlüssel für eine erfolgreiche wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung ist. Darum fördert das Projekt nicht nur den internationalen Austausch, sondern bringt Bildungsinstitutionen verschiedener Stufen (Universität und Berufsbildung), Fachrichtungen (Technik und Wirtschaft) und Sprachregionen zusammen. Seit mehr als zwei Jahren unterstützt die hftm bereits das Projekt in Äthiopien und ermöglicht hftm-Studierenden die Teilnahme vor Ort.

Während des Besuchs der Forschergruppe wurde die Zeit genutzt um voneinander zu lernen und die hftm-Laborräumlichkeiten im SmartLAB und TechLAB sowie den damit verbundenen Praxistransfers vorzustellen. Jilaem Mulugeta,  Dekan der Fakultät für Verfahrenstechnik, verglich seine Beobachtungen an den Schweizer Hochschulen mit den Ausbildungsmöglichkeiten in Äthiopien. Er will seine Lehrgänge künftig besser auf die wirtschaftlichen Bedingungen des afrikanischen Landes abstimmen. «Die Analyse der Produktionsschritte ist von grossem Nutzen, denn wir wollen die Erkenntnisse an unsere Studierenden vermitteln», sagte Fasika Bete Georgise, technischer Leiter und Vize-Rektor der Universität Hawassa. Schliesslich sollen die angehenden Ingenieure «innovative und kreative Lösungen für die Probleme Äthiopiens entwickeln», so der Professor. Tesfaye Bayu Bati, Vizedirektor der Abteilung Forschung und Technologietransfer an der Universität Hawassa, verfolgte mit seinem Besuch ein weiteres Anliegen, nämlich die Schaffung von Arbeitsplätzen in Äthiopien, die er als «grosse Herausforderung» bezeichnet. Ein Rundgang durch die Swiss Smart Factory am Nachmittag begeisterte die Forschergruppe, denn die Möglichkeiten dieses anwendungsorientierten Kompetenzzentrums könnte auch für ihre Bildungsinstitution von grossem Nutzen sein. 

Erstmalig im Februar 2020 reisten mitunter sechs hftm-Studierende an die Universität in Hawassa. Während der einwöchigen Projektphase wurden Äthiopische Universitäts-Absolventen in ihrem Bestreben ein Start-up zu gründen von Schweizer Studierenden unterstützt und gecoacht. Während dieser Projektwoche stehen die Europäischen Studierenden den äthiopischen Kollegen bei ihrem Entwicklungsdrang mit technischem und betriebswirtschaftlichem Know-How zur Seite. Auch nach dem Besuch vor Ort blieben die Studierenden in Kontakt und arbeiteten virtuell an Lösungen weiter.

Die Nutzung dieser Synergien, welche sich durch die Kompetenz der Wirtschaftsstudenten und der praxisnähe der HF-Studierenden auszeichnet, ist vielversprechend und wird auch in den nächsten Jahren weitergeführt.

Das im Februar 2022 vorgesehene Abenteuer für hftm Studierende musste leider aufgrund der politischen Lage mit Bürgerkrieg in Äthiopien, auf April 2022 verschoben werden. In welcher Form dies dann stattfinden wird ist noch offen und hängt von der politischen Lage in Äthiopien ab. Es werden verschiedene Varianten geprüft und es wird in den nächsten Wochen hierüber entschieden und kommuniziert werden. Die vorgesehenen Diplomarbeiten für hftm-Studierende im Sommer 2022 sind in Vorbereitung bei den Kollegen aus Hawassa.

Campus Universität

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