Zum Bachelor in nur drei Jahren

Stefan Aebersold hat sein intensives Studienjahr an der University of Wrexham in Wales abgeschlossen und hält nun sein Bachelordiplom Industrial Engineering in der Hand. Davor absolvierte Aebersold zwei Jahre Vollzeitstudium an der hftm in Biel wo er seinen Abschluss als Techniker HF Systemtechnik – Schwerpunkt Mechatronik erlangte.

Was er auf seinem Weg zum Bachelor alles erlebt und geleistet hat, erzählt er uns persönlich. Danke Stefan!

Freitag, 31. May 2019: Ich nahm am Flughafen Oulu meinen Koffer vom Band und wurde vom Besitzer meines Airbnb abgeholt. Er stellte sich als Jacob vor und machte mit mir eine Rundfahrt durch die Stadt, das half sehr, mich schnell zurechtzufinden. Schon am Montag ging es dann los. Pablo mein Mitstudent trafen uns bei der Firma Masterkilpi, die auf die Produktion von reflektierenden Verkehrsschildern spezialisiert ist. Dort würden wir während der nächsten acht Wochen unsere Diplomarbeit schreiben. Während einer Führung durch die Firma wurden wir dem ganzen Team vorgestellt und lernten dabei auch Eero kennen. Der Mechanik Ingenieur Student hat seine Diplomarbeit «Implementation des 5S-Systems in der Strassensignal-Produktion» ebenfalls bei Masterkilpi geschrieben und unsere Arbeit «Ein neues Konzept zur Warenlagerung erstellen» würde an seine anknüpfen.

Unser Auftrag: Ein neues Konzept für die Produktelagerung erarbeiten. Während zwei Monaten analysierten wir zusammen mit den Mitarbeitenden die Stärken und Schwächen der Lagerung: Organisation, Abläufe, Prozesse und Logistik. Diese optimierten wir Schritt für Schritt. Die Sprachbarriere wurde zu einer Challenge, das hatten wir unterschätzt, die meisten Mitarbeitenden sprechen nur Finnisch. Dank Eeros guten Englischkenntnissen klappte die Verständigung aber ganz gut. Nach acht Wochen hatten wir es geschafft. Wir gaben unsere Diplomarbeit ab und ich reiste noch am selben Tag weiter nach Wrexham, Wales.

In Wales bezog ich mein Studentenzimmer und war gespannt: Auf mich wartete die «Top Up Summer School», wo ich mich während vier Wochen intensiv auf mein Studium vorbereiten und danach die Zulassung für den Studiengang Mechatronik an der Glyndwr-Universität erhalten würde. Die vier Wochen waren sehr intensiv, es galt, innert kürzester Zeit 30 Credits zu erarbeiten. Die Mathematik forderte besonders viel Einsatz, der sich aber auszahlte. Nach nur zwei Wochen schlossen wir das Fach mit Examen ab. Auch andere Fächer, wie zum Beispiel «Business-Management» waren fordernd und sehr lehrreich. Wir verfassten unter anderem eine Teamarbeit zum Thema «Managerial improvements for an engineering equipment manufacturer».
Obwohl an der Uni Wrexham kurz darauf die Einführungswoche des Studiums starten würde, war für mich ein kurzer Zwischenstopp in der Schweiz nötig, denn die Präsentation der Diplomarbeit stand auf dem Programm. Um möglichst wenig Stoff an der Universität zu verpassen, reiste ich bereits zwei Tage nach der Diplompräsentation nach Wales.

Die Zeit schien zu fliegen. Kaum begonnen, war das erste Semester geschafft. Der Unterricht war sehr praxisbezogen und spannend. Die verschiedenen Fächer wurden unterschiedlich vermittelt, einzelne Fächer wurden mit einer Prüfung abgeschlossen, andere auf Grund von Projektberichten bewertet. So zum Beispiel das Fach «Industrie 4.0», wo wir praxisorientierte Aufträge bekamen. Im Fach Mechatronik habe ich einen Roboterarm gebaut, der dann konkrete Aufgaben ausführen musste. Ich besuchte neben meinem Schwerpunktfach Mechatronik auch die Fächer Sicherheit und Englisch, wobei letzteres nicht zu den Abschlussfächern zählte.

Ende Juni habe ich nun mein Bachelordiplom erhalten und ich bin sehr stolz. Dass ich mir meinen Bachelor in nur drei Jahren erarbeiten konnte, macht diesen Ausbildungsweg so attraktiv für mich. Auch wenn es zwischendurch doch etwas intensiv war, es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Am Arbeitsmarkt werde ich so bestimmt gute Chancen erhalten.

• Sprachschule Manchester (4 Wochen nach dem ersten Studienjahr)
• Diplomarbeiten in Bordeaux & Finnland
• YEEP – Projektwoche im Februar in Äthiopien
• Laufendes Projekt EFORD im Südsudan
• Bachelorstudium – Anschluss an der Universität Wrexham